Vortrag beim Kongress für Perinatale Medizin
Medikamentöse Geburtseinleitung
Vom 30. November bis zum 02. Dezember fand in Berlin der 28. Deutsche Kongress für Perinatale Medizin statt. Ich durfte vor den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in meinem Vortrag über das Thema sprechen, wie eine werdende Mutter darüber informiert und aufgeklärt werden muss, wenn die Geburt mit Medikamenten eingeleitet werden soll.
Über Risiken aufklären
Die medikamentöse Geburtseinleitung ist für die Mutter und auch für das Kind mit gewissen Risiken verbunden, die von der Hebamme und den Geburtshelfern mit der Mutter bzw. den Eltern vor der Geburt ehrlich und in Ruhe erörtert werden müssen. Es darf nicht verharmlost werden, dass eine künstliche Geburtseinleitung vor allem das Risiko beinhaltet, dass zu starke und zu viele Wehen auftreten können, die dann wiederum nur mit Medikamenten unterdrückt werden können.
Insbesondere dann, wenn eine vorangegangene Geburt mit einem Kaiserschnitt beendet worden ist, besteht das 4-fache Risiko, dass die alte Kaiserschnittnarbe unter der medikamentösen Geburtseinleitung aufreißt und das ungeborene Kind dadurch in höchste Gefahr gerät. Auch hierüber muss gesprochen werden.
Geburten gut vorbereiten
Es kann nicht oft genug betont werden, dass die Geburt bei bestehenden Risiken für Mutter und/oder Kind entsprechend vorbereitet werden muss. Dazu gehört vor allem, dass die werdenden Eltern über die bestehenden Risiken der medikamentösen Geburtseinleitung aufgeklärt werden. Auch die Möglichkeiten der Geburtsbeendigung sollten in Ruhe mit der Mutter bzw. den Eltern besprochen werden.
Der Vortrag war mit ca. 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut besucht. Meine Forderung, die Mutter klar und deutlich zu informieren und aufzuklären, hat eine rege Diskussion verursacht.
Ein Beitrag von:
Dr. Roland Uphoff, M.mel.
Fachanwalt für Medizinrecht,
Geburtsschadensrecht und Arzthaftungsrecht
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