„Werden Babys wirklich dem Profit geopfert?“ – Diskussion um Zentralisierung der Geburtshilfe erreicht endlich eine breite Öffentlichkeit
Am 11.09.2019 diskutierte Sandra Maischberger mit ihren Gästen aus Medizin und Medien den öffentlichen Appell deutscher Ärzte im „Stern“, dem Diktat der Ökonomie in Kliniken ein Ende zu setzen. Unter dem Sendungstitel „Ärzte klagen an: Krankhäuser gefährlich für Patienten“ kamen nicht nur unnötige OPs oder überarbeitetes Personal zur Sprache. Arzt und TV-Moderator Eckart von Hirschhausen lag ein Thema besonders am Herzen, das in der Fachwelt schon lange diskutiert wird, und zu dem es auch hier auf dem Blog bereits mehrere Artikel gibt: die Forderung nach einer Zentralisierung der Geburtshilfe in großen Perinatalzentren. Dabei steht vor allem die Versorgung von Frühgeborenen im Fokus.
Ich spreche mich schon lange dafür aus, dass kleine Entbindungskliniken in Deutschland geschlossen werden. Dort fehlen schlichtweg die nötige Erfahrung und Routine, um bei schwer oder nicht vorhersehbaren Komplikationen entsprechend zu agieren. Doch der finanzielle Anreiz, trotzdem Komplikationsfälle zu behandeln, ist für die kleineren Einrichtungen einfach zu groß. Die Frage, ob Babys tatsächlich dem Profit geopfert werden, greift die „Bild“ deshalb im Nachgang zu der ARD-Sendung noch einmal detaillierter auf. Den kompletten Artikel vom 17.09.2019 mit meiner Stellungnahme zum Thema können Sie hier nachlesen.
Weitere Informationen zum Thema Zentralisierung der Geburtshilfe können Sie in folgenden Blogbeiträgen nachlesen:
Wie finde ich eine qualifizierte Geburtsklinik?
Fehlende Routine: Südtirol schließt kleine Geburtskliniken
Eintscheidungshilfe: Wahl der richtigen Entbindungsklinik bei Frühgeburten
Bildquelle: shutterstock: Bignai
Ein Beitrag von:
Dr. Roland Uphoff, M.mel.
Fachanwalt für Medizinrecht,
Geburtsschadensrecht und Arzthaftungsrecht